Die Haut ist das größte Organ des Menschen und erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben. Wärmeregulation und Sensibilität gehören ebenso dazu wie Infektabwehr und Schutz vor Austrocknung oder mechanischen Einflüssen. Im Bereich der Hautchirurgie bietet die Klinik Lilienthal die fachliche Kompetenz und die medizinische Infrastruktur für alle Arten von Operationen an der Haut, die das Leistungsspektrum einer ambulanten Versorgung in einer Praxis übersteigen.
Die Therapie des malignen Melanoms ist die operative Entfernung (Exzision). Die Ausdehnung richtet sich nach der Tumordicke. Handelt es sich um ein ganz oberflächliches Melanom (Melanoma in situ), wird der Tumor mit einem Sicherheitsabstand von 0,5 cm ausgeschnitten. Bei einer Tumordicke bis 2 mm erfolgt eine Entfernung bis zur Muskelhaut mit einem Sicherheitsabstand von 1 cm. Ist der Tumor dicker als 2mm, muss ein Sicherheitsabstand von 2 cm eingehalten werden. Dieser Sicherheitsabstand verringert das Wiederauftreten an der Entstehungsstelle des Melanoms.
Ab einer Tumordicke von 1 mm ist es zu empfehlen, den ersten drainierenden Lymphknoten aus der Lymphabflussbahn zu entfernen (Sentinel Node Biopsie). Kenntlich gemacht wird dieser durch eine radioaktive Markierung und das Einspritzen eines Farbstoffes (Patentblau V). Die Besiedlung des ersten drainierenden Lymphknotens mit Tumorzellen ist ein wichtiger Hinweisgeber für das Ausgehen der Tumorerkrankung und für das Einleiten von Folgetherapien wie z.B. Interferon-Therapie und weiteren Untersuchungen. Beim Auftreten eines Melanoms wird prinzipiell eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes sowie eine Ultraschalluntersuchung des Oberbauches und der angrenzenden Lymphknoten durchgeführt.
Beim weißen Hautkrebs ist die histographisch kontrollierte Exzision die richtige Therapie. Dabei wird der Tumor operativ mit einem Sicherheitsabstand entfernt und der Defekt wird zunächst offen belassen. Per Mikroskop wird dann geprüft, ob der Tumor vollständig entfernt wurde. Ist dies nicht der Fall, wird in der nächsten Sitzung an den Stellen, an denen der Tumor nicht vollständig entfernt wurde, nachgeschnitten. Ist der Tumor letztendlich komplett entfernt, wird der entstandene Defekt je nach Größe sowie kosmetischen und funktionellen Gesichtspunkten bestmöglich verschlossen. In der Regel kann sowohl die Exzision als auch der Wundverschluss in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Die Steißbeinfistel ist eine chronische Entzündung in der Analfalte. Betroffen sind vorwiegend junge Männer mit starker Körperbehaarung. Die gängigste Therapie ist die komplette Exzision des befallenen Areals bis auf die Haut des Steißbeines.
Krankheitsbild
Man geht davon aus, dass unter der Haut Haarfollikel wachsen und Haare bilden, ohne dass diese nach außen wachsen können. Diese infizieren sich regelmäßig wieder und führen zu chronischen Infekten in Fistelform, die sich spontan entleeren, um dann nach einiger Zeit erneut aufzutreten.
Therapie
Therapie der Wahl der Steißbeinfistel ist die komplette Entfernung des betroffenen Gewebes bis auf die Haut des Steißbeines. In der Regel wird bei dieser Operation der Defekt offen gelassen und solange gewartet, bis die Wunde zugewachsen ist. Dies ist mit einem relativ langen Heilungsverlauf (meist sechs bis acht Wochen) verbunden. In manchen Fällen ist es auch möglich, den entstehenden Defekt direkt zu verschließen. Hierzu wird eine Drainage in die Wundhöhle eingelegt und für einige Tage ein Antibiotikum verabreicht. Dies ist mit einem deutlich kürzeren Heilungsverlauf verbunden, so dass die Patienten meistens zwei Tage nach der Operation bereits wieder duschen können. Die Fäden werden nach ca. 8 bis 10 Tagen entfernt. Die Therapie mit direktem Wundverschluss geht mit einem leicht erhöhten Rückfallrisiko einher, wobei die Quote uneinheitlich angegeben wird.
Akne inversa ist eine chronische Entzündung der Haut und Unterhaut, vor allen Dingen in den Achselhöhlen, unter den Brüsten und in der Leiste. Die Krankheit ist weit verbreitet, aber schwer einzuschätzen, da die Dunkelziffer aufgrund Fehldiagnosen sehr hoch ist: Experten gehen in Deutschland von bis zu 3 Millionen Betroffenen aus. Ein Großteil der Patienten raucht und ist übergewichtig. Nikotinverzicht führt in der Regel zu einer deutlichen Minderung der Krankheitsaktivität.
Krankheitsbild
Die genaue Ursache für die Akne inversa ist nicht geklärt. Ein Zusammenhang mit der klassisch bekannten Akne im Rahmen der Pubertät oder später ist nicht nachgewiesen. Bis zur Diagnosestellung der Akne inversa werden die Patienten häufig unter der Diagnose „Abszess“ behandelt - oft auch chirurgisch. Die medikamentöse Therapie dieser chronischen Entzündung ist oft vergebens. Eine langfristige Antibiotikatherapie kann als Therapieoption für 3 Monate versucht werden.
Therapie
Die einzige sichere Therapie ist die chirurgische Entfernung des gesamten befallenen Hautareals. Meist muss eine sekundäre Wundheilung erfolgen. In einigen Fällen ist es möglich, die entstehenden Defekte direkt zu verschließen, was zu einem erheblich kürzeren Heilungsverlauf im Gegensatz zur klassischen sekundären Wundheilung führt. Es ist hierbei mit einem stationären Aufenthalt von einigen Tagen zu rechnen. Die Rückfallquote ist dabei um etwa 5-10% höher, als bei einer sekundären Wundheilung.
Unter einer Phimose versteht man eine Verengung der Vorhautöffnung am Penis, durch die sich die Vorhaut nur unter Schmerzen hinter die Eichel ziehen lässt.
Krankheitsbild
Ursache einer Phimose im Erwachsenenalter ist häufig eine chronische Entzündung der Vorhaut, die mit einer Schrumpfung einhergeht (Lichen sclerosus et athrophicus). Bei Kindern ist diese Störung meist angeboren und wird in der Regel vom Urologen behandelt.
Therapie
Ursächliche Therapie ist die medizinische Beschneidung. Hierbei wird sowohl das äußere Blatt als auch - im Gegensatz zur rituellen Beschneidung - das innere Blatt der Vorhaut entfernt. Hierbei werden ausschließlich selbstauflösende Fäden verwendet. Diese Operation kann hervorragend unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Diese bietet den Vorteil, dass es nach der Operation im Gegensatz zur Vollnarkose, deutlich seltener zu einer schmerzhaften Erektion kommt.
Condylome sind die häufigste sexuell übertragbare Krankheit und werden meistens beim direkten Geschlechts- oder beim Oralverkehr übertragen. Bei etwa 1-2 % der sexuell aktiven Bevölkerung ist die Krankheit sichtbar - bei 60 Prozent der Bevölkerung finden sich Antikörper im Blut, die auf eine frühere Infektion hindeuten.
Krankheitsbild
Condylome sind die häufigste sexuell übertragbare Krankheit. Es handelt sich hierbei um genital auftretende Viruswarzen, ausgelöst durch unterschiedliche Arten von humanen Papillomviren. Ein Teil dieser Virusarten können bei der Frau auch Gebärmutterhalskrebs begünstigen. Condylomata acuminata sind behandlungsbedürftig. Eine Mitbehandlung des Partners sollte immer erfolgen.
Therapie
Die gängige Therapie bei ausgeprägten Condylomata acuminata ist die Abtragung der Feigwarzen. Diese erfolgt in der Regel narbenfrei, da nur die oberste befallene Hautschicht entfernt wird. Die befallenen Areale werden mittels Hochfrequenzchirurgie abgetragen. Die Operation erfolgt meist in Vollnarkose, bei kleineren Arealen auch in örtlicher Betäubung. Während der Operation wird ein Befall des Muttermundes bzw. des Analkanals ausgeschlossen. Auf Grund der Rückfallfreudigkeit der Condylome ist eine Nachbehandlung mit Imiquimod-Zäpfchen und -Creme empfehlenswert.
Cheilitis actinica wird durch übermäßige Sonneneinstrahlung herbeigeführt und sollte therapiert werden, da es sich dabei um eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms handelt.
Krankheitsbild
Die Cheilitis actinica ist eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms und betrifft fast immer nur die Unterlippe. Diese wird durch die kumulative UV-Belastung im bisherigen Leben belastet und durch äußere Faktoren wie Alkohol- oder Zigarettenkonsum begünstigt.
Therapie
Nach Sicherung der Diagnose durch Probeentnahme ist die Therapie die Vermillektomie (Exzision des Lippenrotes). Diese auf den ersten Blick für den Patienten aufregende Operation führt bei kurzem Heilungsverlauf und Therapie in örtlicher Betäubung zu hervorragenden kosmetischen Ergebnissen, da das Lippenrot über die Mundschleimhaut sehr gut plastisch wieder hergestellt werden kann.
Die Gesichtshautentzündung Rosacea, auch als Kupferfinne bekannt, kann durchaus als Volkskrankheit bezeichnet werden: 2-5% der deutschen Bevölkerung sind im Laufe ihres Lebens davon betroffen, besonders hellhäutige Menschen. 60 Prozent der Erkrankten sind Frauen, wobei der Krankheitsverlauf bei Männern meist drastischer ist und häufig zum Rhinophym führt.
Krankheitsbild
Das Rhinophym äußert sich durch eine knollige Verdickung und Verwucherung von Talgdrüsen und Bindegewebe der Nase. Betroffen sind vor allen Dingen ältere Männer. Durch Alkohol, Sonneneinstrahlung, scharfe Gewürze und Saunagänge wird das Krankheitsbild verschlechtert.
Therapie
Eine konservative Therapie außer der klassischen Therapie bei Rosacea besteht nicht. Sehr gute kosmetische Ergebnisse lassen sich jedoch mit dem Abtragen des Rhinophyms und anschließender hochtouriger Schleifung erzielen. Hierzu wird zunächst ein großer Teil der Knollennase chirurgisch abgetragen. Anschließend wird die Hautoberfläche geglättet und konturiert. Die Therapie erfolgt in der Regel in Vollnarkose. Nach der Wundheilung bildet sich eine neue Haut aus den Talgdrüsen und Hautanhangsgebilden. Die kosmetischen Ergebnisse und die Patientenzufriedenheit nach der Operation sind sehr hoch.
Jegliche operative Versorgung an Haut und Unterhaut
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